Der Europäische Tag der Kriminalitätsopfer

Am 22. Februar, dem europäischen Tag der Kriminalitätsopfer, geht es um die Bedürfnisse der Opfer von Straftaten und darum, wie ihnen beigestanden werden kann. Seit 2011 stellen WEISSER RING und Bundesministerium für Inneres alljährlich im Rahmen eines Symposiums ein aktuelles Thema zur Diskussion. Am 22. Februar 2024 wird der Tag unter dem Titel „Prozessbegleitung – ein zentrales Angebot der Opferhilfe“ stehen.

Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist hier verfügbar.

Dieses Mal geht es um die Prozessbegleitung

Die Prozessbegleitung hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem entscheidenden Baustein in der Unterstützung von Opfern von Gewalt entwickelt. Was 1999 als Modellprojekt startete, ist heute ein bundesweites Angebot. Die psychosoziale Prozessbegleitung bereitet Opfer und Angehörige auf das Verfahren vor, unterstützt bei der Aufarbeitung des Erlebten und begleitet zu Vernehmungen im Ermittlungs- und Hauptverfahren. Die juristische Prozessbegleitung umfasst rechtliche Beratung und Vertretung durch einen Rechtsanwalt, um die Rechte des Opfers zu schützen und durchzusetzen. Der WEISSE Ring ist eine der Opferhilfe-Einrichtungen, die diese Unterstützung anbieten.

Das Symposium anlässlich des Tags der Kriminalitätsopfer 2024 setzt sich zum Ziel, die Bedeutung der Prozessbegleitung als Instrument der Unterstützung für Opfer von Gewalt sichtbar zu machen. Es geht also um folgende Fragestellungen:

  • Wie bekommen Opfer bzw. potenzielle Klient:innen die Information über Prozessbegleitung?
  • Wo gibt es Entwicklungspotenzial?
  • Welchen Nutzen hat Prozessbegleitung aus Sicht einer Richter:in
  • Prozessbegleitung – ein Opferrecht neben vielen anderen oder das Instrument, um Opferrechte vor Gericht durchzusetzen?
  • Praktische Erfahrungen aus der Prozessbegleitung mit unterschiedlichen Opfergruppen
  • Entwicklungspfad der Prozessbegleitung: Rückblick und Ausblick

Das gesamte Programm

Europäischer Tag der Kriminalitätsopfer seit 1990

Die Idee, am 22. Februar den Tag der Kriminalitätsopfer zu begehen, stammt aus Schweden. Und in Stockholm war es auch, dass Victim Support Europe im Jahr 1990 zum ersten Europäischen Tag der Kriminalitätsopfer aufrief. Initiator dieses mittlerweile in zahlreichen Ländern Europas begangenen Tages war der damalige Leiter der schwedischen Opferhilfe, der in Erinnerung an die Ermordung von Ministerpräsident Olof Palme den 22. Februar als Tag der Kriminalitätsopfer vorschlug.

Zum Weiterlesen

Zum Schluss noch ein Hinweis für den Fall, dass die Internet-Suche ein anderes Datum ergeben sollte: In Deutschland wird der Tag der Kriminalitätsopfer am 22. März begangen. Sonst ist es überall der 22. Februar.

01 / 2024, überarbeitet 02 / 2024

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