Das Ziel des WEISSEN RINGS ist es, Opfern von Straftaten so gut wie möglich zu helfen. Denn jeder und jede kann Opfer einer Straftat werden und braucht dann vor allem zwei Dinge: menschlichen Beistand und praktische Hilfe. Betroffene werden leider oft nur unzureichend, oder überhaupt nicht, über ihre gesetzlich verbrieften Rechte und Ansprüche informiert. Eine eventuelle Sprachbarriere stellt eine zusätzliche Hürde beim Zugang zu diesen Rechten dar.
Der WEISSE RING leistet Opferhilfe in mehreren Sprachen. Es ist jedoch nicht immer einfach, sofort qualifizierte Dolmetscher:innen zu finden – insbesondere im Fall selten auftretender Sprachen stellt das eine sehr große Herausforderung dar. Eine Übersetzung durch Personen aus dem Umfeld des Opfers sollte, gerade bei mit Scham behafteten Themen, vermieden werden. Um trotzdem für alle, die Hilfe brauchen, unabhängig von Nationalität, Sprachkenntnissen und Herkunft da sein zu können, beschreitet der WEISSE RING mit einem Testprojekt in Zusammenarbeit mit der Firma SAVD einen neuen Weg. Die Kooperation ermöglicht es, Dolmetscher:innen bei Bedarf kurzfristig zum Beratungsgespräch hinzuzuziehen, oder um genau zu sein: online hinzuzuschalten.
Videodolmetscher:innen auf Abruf
Die Firma SAVD entstand aus einem Pilotprojekt im Gesundheitsbereich für Dolmetsch- und Videokonferenzen und bietet seit 2014 vor allem im Justiz- und Gesundheitsbereich sowie für NGOs Videodolmetsch-Services an.
Die mehr als 350 verfügbaren Dolmetscher:innen für derzeit 40 Sprachen sowie für die österreichische Gebärdensprache und einfache Sprache, verfügen über ein Studium der Translationswissenschaft oder eine gerichtliche Vereidigung. Gängige Sprachen sind auf Abruf verfügbar. Bei selteneren Sprachen ist eine Vorlaufzeit von einer Woche notwendig.
Die Firma SAVD könnte somit dem WEISSEN RING helfen, Verbrechensopfern noch besser und vor allem vertrauter, auch in selten vorkommenden Muttersprachen, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.